Nervenkrimi zur besten Teezeit bis zur Schlusssirene – dieSG bezwingt den Bergischen HC in einem packenden Handball-Drama nach 60 ausgeglichenen Minuten mit 35:34.
Was für ein enges Spiel! Es war ein Kampf auf Messers Schneide, ein Auf und Ab der Emotionen, das den Fans auf beiden Seiten alles abverlangte. Am Ende war es die SG, die das glücklichere Ende für sich hatte – in den letzten Sekunden schafften es die Gäste nicht, den knappen Vorsprung der Bietigheimer zu egalisieren.
Das Spiel begann von Nervosität geprägt. Beide Teams leisteten sich einige Fehlwürfe und technische Fehler. Bereits nach fünf Minuten kassierte die Heimmannschaft die zweite Zeitstrafe, diese nutzte der BHC gnadenlos aus und zog nach sechs Minuten auf 4:5 davon. Die SG-Abwehr fand keinen Zugriff auf den starken Rückraum der Gäste, und es schien, als würde das Spiel den Gastgebern entgleiten. In der 11. Minute die nächste Schrecksekunde, Adam Zivojnovic musste nach seiner zweiten Zeitstrafe vom Feld. Die Abwehr der SG wackelte bedenklich, als der BHC auf 7:10 davonzog und das Trainerteam aus Bietigheim in der 12. Minute den Angriffsschwung der Gäste mit einer Auszeit stoppte. Fabian Stuible kam für Leon Schwarz ins Spiel und übernahm den Posten zwischen den Pfosten. Doch auch er konnte zunächst nichts ausrichten, als die Gäste nach einem technischen Fehler der SG auf das leere Tor trafen und auf 8:12 erhöhten. Bis zur 18. Minute schien der BHC das Geschehen im Griff zu haben – 10:15 stand es aus Sicht der Hausherren. Bedingt durch technische Fehler des BHC, sowie einer Überzahl schaffte es die SG innerhalb zwei Minuten auf 13:15 zu verkürzen nun reagierte die Bank der Gäste und nahm die Auszeit, um den aufkommenden Schwung zu beenden. Die SG kämpfte sich dennoch weiter heran. Unvorbereitete Würfe und das Pech, keinen Abpraller zu sichern, machten es ihnen schwer, den Ausgleich zu schaffen. So ging es mit einem knappen Rückstand für die SG (19:21) in die Kabinen. „21 Tore in einer Halbzeit sind zu viel, wir bekommen zu wenig Zugriff auf den Angriff“ analysierte Co-Trainer Manuel Schmidt bereits zur Halbzeit.
Der Beginn der zweiten Hälfte verlief zunächst positiv für das Team von Timo Salzer und Manuel Schmidt, durch Paraden von Leon Schwarz und einigen guten Abwehraktionen tankten die SG-Jungs Selbstvertrauen und schafften erst den Ausgleich (33. Minute) und nach einem Foul an Felix Weller und dem fälligen Siebenmeter sogar die Führung zum 23:22. Die Abwehr zeigte sich nun aggressiver und wachsamer, der BHC wankte – fiel aber nicht und konnte immer wieder ausgleichen. Ab der 42. Minute hatte die SG wieder Überzahl, spielte weite eine gute Abwehr und konnte Paul Krügele über Außen zweimal freispielen, der mit einem Doppelschlag auf 28:26 stellte – der Knoten schien geplatzt. Doch auch diesen Rückstand egalisierten die Gäste postwendend. In der 54. Minute hatten die Gastgeber die Chance, nach einem Pass an den Kreis auf drei Tore davonzuziehen – doch sie vergaben und wurden im Gegenstoß gnadenlos mit dem Anschlusstreffer zum 34:33 bestraft. Fabian Stuible hielt die SG weiter in Front, als er in der 56. Minute einen Siebenmeter parierte. In der 58. Und 59. Minute markierten die beiden stark aufspielenden Rückraumspieler David Selinka und Alen Hadzimuhamedovic mit frechen Drehern jeweils die ein-Tore Führung, so dass der BHC in den letzten 40 Sekunden noch einmal die Chance zum Ausgleich hatte. Die SG-Defensive hielt Stand, blockte, rackerte – und dann das Stürmerfoul! Ballbesitz für die Heimmannschaft – die Zeit lief ab. Der Schlusspfiff ertönte, und die SGBBM sicherte sich mit 35:34 den Sieg.
Bereits nächsten Samstag geht es auf die Auswärtsfahrt nach Dormagen, der TSV steht mit einer weißen Weste und 6:0 Punkten derzeit auf Platz 1 der Liga. Dort gilt es, über eine geschlossene Mannschaftsleistung die Abwehr zu verstärken und im Angriff die Fehler zu minimieren und die zwei Punkte mit nach Bietigheim zu bringen.
Das erfolgreiche Team der SG:
Leon Schwarz, Fabian Stuible (beide im Tor), Adam Zivojnovic (2 Tore), Luca Rodriguez (3), Alen Hadzimuhamedovic (11), Jan Pröllochs (2), Felix Weller (1) David Gysin (4), Jan Kägler, Tim Weber, Paul Krügele (3), David Selinka (10), Felix Köser
Auf der Bank:
Timo Salzer, Manuel Schmidt, HP Beer, Hans-Ulrich Kämpf
Bilder: Ralf Titzmann