In der A-Jugend Bundesliga gastierte in der Halle am Viadukt am vergangenen Samstag der bis dato verlustpunktfreie Tabellenführer, der SC Magdeburg. Durch eine beeindruckende Willensleistung und Kampfgeist, kombiniert mit taktischer Raffinesse à la Sebastià Salvat, gelang es den Bietigheimer Jungs, das Spiel gegen den klaren Favoriten über 60 Minuten ausgeglichen zu gestalten. Ein Sieg war zum Greifen nah, doch der letzte Wurf überquerte die Torlinie zu spät.
In der stimmungsvollen Halle legten die Gäste einen besseren Start hin und führten bis zur 2. Minute mit 3:1. Bis zur 8. Minute kämpfte sich der Gastgeber wieder auf ein 4:4 heran, musste die Gäste jedoch durch zu schnelle und unsaubere Abschlüsse wieder auf 4:7 ziehen lassen.David Gysin der in Hälfte eins große Torgefahr über die Halbposition ausstrahlte, glich in der 19. Minute mit einem kraftvollen Durchbruch erneut aus (11:11). Auch das Kreisspiel der Gastgeber konnte überzeugen, so trugen sich alle drei Kreisspieler in die Torschützenliste ein. Bis zur Halbzeitpause musste die SG erneut leicht zurückstecken und ging mit einem 15:17 in die Kabine.
Erneut starteten die Magdeburger besser in die Halbzeit und bauten einen Vier-Tore-Vorsprung auf. Auch auf diesen Rückstand hatte die SG eine Antwort – ab der 32. Minute gewann das Spiel der Bietigheimer an Fahrt. Lauf- und Passgeschwindigkeit wurden erhöht, und mit einem fünf Tore-Lauf bis zur 37. Minute übernahm die SGBBM erstmals in dem Spiel die Führung (20:19). Alen Hadzimuhamedovic zeigte in der zweiten Halbzeit seine Klasse und erzielte 9 seiner 12 Treffer in dieser Phase, dabei versenkte er im Spiel alle fünf 7-Meter mit großer Coolness. Wie im Spiel gegen Rostock war auf den Mittelblock wieder Verlass, so dass der Magdeburger Rückraum wenig Akzente setzen konnte, stattdessen liefen viele Angriffe über den starken Rechtsaußen der Gäste. Bis zur 47. Minute konnte sich kein Team entscheidend absetzen, erst nach einem Rückraumtreffer von Hadzimuhamedovic, einem Steal von Paul Krügele und dem darauffolgenden Tor von David Selinka führte die SGBBM in der 49. Minute mit 30:28 – die Halle witterte die Überraschung.
Durch einige unglückliche Aktionen konnte Magdeburg in der 59. Minute nochmals ausgleichen, dies war der Auftakt zu einer dramatischen letzten Minute. Zuerst nahm das SG-Trainerteam 45 Sekunden vor dem Ende die letzte Auszeit, diese fruchtete nicht wie gewünscht – nach einer Parade des Gästetorhüters ging sein langer Pass schnell nach vorne. Paul Krügele, direkt von der Bank kommend, „pflückte“ den Ball mit einer artistischen Flugeinlage aus der Luft und leitete den nächsten SG-Angriff ein. Der Wurf von Rechtsaußen Jan Kägler landete zwar im Tor, doch die Schlusssirene erklang einen Wimpernschlag zuvor, so blieb es beim Endstand von 35:35.
„Auch wenn es bitter ist, dass der letzte Wurf nicht mehr zählt, kann die Mannschaft stolz darauf sein, diesem Top-Team einen Punkt abgenommen zu haben. Gegen Berlin und heute gegen Magdeburg haben wir gezeigt, dass wir auf Augenhöhe mit solchen Mannschaften spielen können!“, betonte ein stolzer Costica Neagu.
Positiv zu vermerken ist, dass mit Conrad Schmitt und Felix Weller zwei Stammkräfte ins Mannschaftstraining zurückkehren, beide hatten in den letzten beiden Spielen gefehlt. Am kommenden Sonntag steht die Reise nach Süd Hessen zur HSG Rodgau Nieder-Roden an. Obwohl die Mannschaft derzeit auf dem letzten Platz steht, verfügt sie über einige starke Spieler, die sicherlich alles geben werden, um das Spiel für sich zu entscheiden. Anpfiff ist um 16:30 Uhr in der Rodaustrom Sportarena.
Das Team der SG:
Nico Sauer, Fabian Stuible (beide im Tor), Dean Köhler (2 Tore), Moritz Mayerhofer (1), Paul Krügele (4), David Selinka (6), Adrian Pils (1), Alen Hadzimuhamedovic (12), Enric Carreno (3), Jan Kägler, David Gysin (6), Tim Weber, Hannes Schindler, Conrad Schmitt
Auf der Bank:
Sebastià Salvat, Costica Neagu, Bernd Singer, Felix Weller
Bilder: Ralf Titzmann